bewegungsstörungen

Diese Krankheitsgruppe ist recht vielfältig, umfassendes Material zu Tics (häufigste Bewegungsstörung bei Kindern!), Dystonien, Spastizität, Tremor, Ataxie etc. liefert in englischer Sprache Kidsmove: www.kidsmove.org, eine freundlich aufgemachte und informative Homepage - hier findet man praktisch alles zu diesem Thema.


Das mit Tics verbundene Tourette-Syndrom ist im Kindesalter von besonderer Bedeutung, immer aktuell informiert www.tourette.de. Tics sind rasche, unwillkürliche, wiederholte, nicht rhythmische Bewegungen, z.T. recht milde wie ein gelegentliches Augenzwinkern, mitunter aber sehr auffällig wie z.B. kickende Beinbewegungen oder scheinbar unmotivierte Lautäußerungen. Man unterscheidet motorische Tics wie Grimassieren oder Kopfwerfen von vokalen Tics, das sind sprachliche Tics (Laute oder Worte). Auch bei einem Augenzwinkern oder Schnüffeln kann es sich um einen Tic handeln, dennoch wird von Laien häufig fälschlicherweise eine Allergie als Ursache angenommen. Tics können sich bei Stress verstärken, aber auch z.B. in der Entspannungsphase nach dem morgendlichen Schulbesuch. Bei längerem Anhalten der Symptomatik (mindestens ein Jahr) und Kombination verschiedener motorischer und vokaler Tics spricht man von dem Tourette-Syndrom, das häufig zusammen mit einer Zwangs-Störung oder dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom auftritt (siehe unten).

 

Gerade wegen dieser Kombinationsmöglichkeiten muss die Therapie in Abstimmung mit der Familie individuell zugeschnitten sein, das im Vordergrund stehende Symptom sollte zuerst behandelt werden. Zwangssymptome und Aufmerksamkeitsstörung sind mitunter für die Betroffenen störender als die Tics. Das gesamte Beschwerdebild ist einer Behandlung zugänglich, infrage kommen z.B. die Beratung der Familie, Entspannungsverfahren, auch Medikamente stehen zur Verfügung.


Dystonien spielen im Kindesalter ebenfalls eine Rolle, dabei handelt es sich um langsamere, z.T. drehende Muskelanspannungen, in dieser Altersgruppe häufig im Bein beginnend, in etlichen Fällen erblich. Die DOPA-responsive Dystonie ist eine besondere Untergruppe, die einer speziellen Behandlung bedarf.
Erwähnt seien noch die ebenfalls erbliche Wilson-Krankheit (Gang- und/oder Sprachstörung, Dystonie, zusätzliche Lebererkrankung, auch psychische Veränderungen), der essenzielle Tremor und das Restless-Legs-Syndrom (siehe dort).
Unter www.ocfoundation.org (E) findet sich sehr Nützliches zu Zwangsstörungen bei Kindern incl. deren Therapie.


>>> Weitere Links: Entsprechend seiner Bedeutung im Kindesalter ist das Tourette-Syndrom stark vertreten - die Tourette Syndrome Association beantwortet häufige Fragen und schildert therapeutische Möglichkeiten: www.tsa-usa.org (E), dasselbe gilt für die Tourette-Gesellschaft Deutschland: www.tourette-gesellschaft.de (D). Die Website eines Betroffenen ist: www.tourette-syndom.de (D).